Mikrocontroller-Hersteller Arduino veröffentlicht die Beta-Version 1.9 der hauseigenen IDE und setzt damit den Entwicklungszyklus fort, der auf die Auslagerung von Tools aus der IDE selbst setzt.
Mit der Veröffentlichung der Beta-Version 1.9 der Entwicklungsumgebung des Hardwareherstellers Arduino wird der bereits eingeschlagene Weg weiter begangen, Funktionen aus dem Java-Paket zu entfernen und zu externen Werkzeugen zu migrieren. Damit sollen sich die Tools besser managen lassen und Drittanbieter die Möglichkeit haben, sie in ihre Produkte zu integrieren, ohne eine komplette IDE verwenden zu müssen. Das geschah bereits vor einiger Zeit mit der Veröffentlichung des arduino-builder.
Eines dieser neuen Tools ist der arduino-preprocessor, der auf LibClang basiert und Arduino-Sketche in validen C++-Code konvertiert. Dieses Tool ersetzt ctags in der Vorbearbeitungsphase von Sketchen und attackiert damit das Problem der limitierten Parsing-Fähigkeiten von komplexen C++-Sketchen von ctags. Der arduino-preprocessor extrahiert dabei Prototypen direkt aus dem Abstract Syntax Tree (AST), was den entscheidenden Vorteil hat, dass diese Engine auch für kontextabhängige Vervollständigung eingesetzt werden kann. Da es sich hierbei um eine so große Neuerung handelt, entschied sich Arduino dafür, den Beta-Branch schon jetzt zu eröffnen.
Neben dem arduino-preprocessor bringt die Beta einige weitere Änderungen. So unterstützt die neue Version der IDE zu ersten Mal Autovervollständigung und und einen Daemonized Builder. Eine vollständige Liste der Neuerungen findet sich im Arduino-Blog. Die Beta ist allerdings noch so experimentell, dass sie nicht für größere Deployments geeignet ist. Arduino stellt deshalb auch keine Windows-.exe-Datei oder eine OSX-App zur Verfügung, hofft aber trotzdem auf zahlreiche Tester. Wer sich an die Beta herantrauen will, findet hier den entsprechenden Download. (bbo)