Rolle zurück: Arduino gehört jetzt BCMI

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Nach Betrugsvorwürfen gegen den Geschäftsführer der neuen Arduino AG haben vier der ursprünglichen Arduino-Gründer nun das Unternehmen zurückgekauft. Auch künftig will man auf Open-Source-Hard- und -Software setzen.

Wieder alles anders: Am gestrigen Freitagabend verkündete Arduino-Mitbegründer Massimo Banzi auf Twitter, dass eine neue Ära rund um den beliebten Mikrocontroller begonnen habe. Laut der weiteren Ankündigung auf arduino.cc hat Banzi mit einem neuen Unternehmen die erst kurz zuvor gegründete Arduino AG wieder übernommen. Neuer Eigentümer der Arduino-Marken ist BCMI, was auf die Nachnamen der vier Mitgründer Massimo Banzi, David Cuartielles, David Mellis und Tom Igoe anspielen dürfte.

Arduino

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Mikrocontroller für Quereinsteiger

Der Name Arduino bezeichnet sowohl ein einfaches, günstiges Mikrocontroller-Board als auch die zugehörige Programmiersprache und das Entwicklungswerkzeug. Zwischen 2014 und 2016 gab es Streit um die Rechte am Namen “Arduino”, der mittlerweile beigelegt ist.

Aus für Musto

Banzi wird nun als Vorsitzender und technischer Direktor (CTO) tätig sein. Die Geschäfte führt künftig Dr. Fabio Violante, der bislang Vorsitzender des Verwaltungsrats der Arduino AG war. Er löst Federico Musto ab, der in die Kritik geriet, weil er über seine Uni-Abschlüsse falsche Angaben gemacht hatte. So gab er im Karrierenetzwerk LinkedIn an, am Massachusetts Institute of Technology (MIT) einen Doktortitel erworben zu haben, während die Elite-Uni keine Unterlagen über seinen Besuch finden konnte. Musto hielt 50 Prozent der Anteile der Arduino AG, weitere 49 Prozent besaßen die Gründer um Banzi, das letzte Prozent hielt der fünfte Arduino-Mitbegründer Gianluca Martino.

Weiterhin Open Source

Für Unmut in der Community sorgte auch die lückenhafte und fehlende Dokumentation von Arduino-Boards, die als Open-Source-Projekte eigentlich möglichst offen und nachbaubar vorliegen sollten. In der aktuellen Pressemitteilung betont Banzi daher, man werde die eigene Verpflichtung gegenüber offener Hard- und Software stärken und erneuern und gleichzeitig mit nachhaltigem Wachstum einen soliden finanziellen Weg einschlagen. Schwerpunkt soll die Demokratisierung des “Internet der Dinge” sein, so der neue Geschäftsführer Violante.

Offene Fragen

Keine Neuigkeiten gibt es zur angekündigten Arduino Foundation, die an der Weiterentwicklung der Software-Umgebung arbeiten soll. Die Foundation und die AG sollten das Ende eines älteren Streits besiegeln, der um die Produktion der Boards und die Vergabe von Lizenzen ausgebrochen war. Die Einigung war bereits im Oktober vergangenen Jahres auf der World Maker Faire in New York verkündet worden. Obwohl die vorigen Konkurrenten Arduino LLC (arduino.cc) und Arduino/Smart Projects S.R.L. (arduino.org) Anfang des Jahres in der Arduino AG aufgingen, haben sie bis heute unterschiedliche Web- und Social-Media-Auftritte, inklusive verschiedener Stellenausschreibungen. (hch)

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